Lichtenstein/Sachsen – Zum 1. Juli 2008 hat das Amtsgericht Chemnitz das Insolvenzverfahren über die Thielert Aircraft Engines GmbH eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wurde Bruno M. Kübler bestellt, der bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter des Unternehmens tätig war.
Der Geschäftsbetrieb läuft auch nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens unverändert weiter. Der Übergang vom vorläufigen zum eröffneten Insolvenzverfahren ist ein rein formaler Akt, der keine spürbaren Auswirkungen auf die Beziehungen des Unternehmens zu Lieferanten und Kunden mit sich bringt.
Mit Insolvenzeröffnung hat auch der Prozess zur Suche eines Investors für das Unternehmen begonnen. "Der Zuschlag soll an einen Investor gehen, der langfristig den Fortbestand des Unternehmens an den Standorten sichert und die Weltmarktführerschaft bei Diesel-Kolbenmotoren weiter ausbaut", sagte Kübler. "Natürlich spielt aber auch der Kaufpreis eine Rolle."
Der Investorenprozess erfolgt in mehreren Stufen. Bereits am 2. Juli 2008 hatte Kübler alle der mehr als 50 Kaufinteressenten angeschrieben. Das Schreiben enthält ein Kurzexposé des Unternehmens sowie eine Vertraulichkeitsvereinbarung, die die Interessenten bis zum 16. Juli 2008 unterschrieben zurücksenden müssen, wenn sie am Investorenprozess teilnehmen möchten.
Diese Investoren erhalten dann ca. Ende Juli 2008 weitere, umfangreichere Informationen zum Unternehmen. Diejenigen der Interessenten, die auf Grundlage dieses Informationsmemorandums in Kaufverhandlungen eintreten möchten, müssen sodann ihr Interesse am Kauf des Unternehmens bekunden und ein unverbindliches Kaufpreisangebot in Gestalt eines "Letter of Intent" unterbreiten.
Diese potenziellen Investoren wiederum werden dann zur "Due Dilligence" eingeladen und erhalten Zugang zum Datenraum mit vollständigen Informationen zum Unternehmen. Anschließend beginnen die Kaufverhandlungen, die mehrere Wochen dauern können. Der Insolvenzverwalter rechnet mit dem Abschluss der Verhandlungen nicht vor September 2008.
Kübler bittet die Öffentlichkeit um Verständnis, dass bis zum erfolgreichen Abschluss der Gespräche keine Informationen zu den Interessenten und zum Stand der Verhandlungen herausgegeben werden können, um die Investorengespräche nicht durch Indiskretionen zu gefährden.
